Alles zum Thema Sonnenschutz

Vielleicht geht es euch wie mir, Sonnenschutz wurde erst so ein großes Thema, als ich schon im Erwachsenenalter war. Als Kind wurde nur am Strand oder im Urlaub im Süden darauf geachtet, zu Hause eigentlich nie. Im Sommer hatte man manchmal Sonnenbrand und war dann irgendwann knackebraun, obwohl der eigene Hauttyp eindeutig nordeuropäisch blass ist. Für mich war das so ganz normal…

Heutzutage wird beim Thema Skincare immer wieder darauf hingewiesen, wie wichtig das Auftragen von Sonnenschutz für die Hautgesundheit und das Verhindern von vorzeitiger Hautalterung ist, und wir versuchen bei uns selbst und unseren Kindern sehr viel vor- bzw. umsichtiger zu sein. Leider funktioniert vor allem Zweiteres nicht immer so, wie wir es uns vorstellen, denn der Widerstand gegen das Eincremen hat sich in den letzten Jahrzenten offensichtlich nicht verändert. Und trotz all des Wissens fällt es mir immer noch total schwer, die richtige Sonnencreme zu finden.

Vielleicht geht es Euch wie mir und irgendetwas stimmt immer nicht hundertprozentig, wenn ich die Produkte für mich zum ersten Mal teste. Trotzdem möchte ich Euch mit meinem Expertinnenwissen einmal einen genauen Überblick geben, warum der Sonnenschutz so eine herausragende Rolle in der Hautpflege spielt und worauf Ihr bei der Wahl der Sonnencreme - auch wenn ich Euch hier nicht DEN Tipp geben kann - achten könnt.

Die Sonne – Quelle des Lebens und des Glücks

Die Sonne repräsentiert für uns weit mehr als bloße physikalische Strahlung. Sie ist eine essentielle Quelle des Lebens, sie versorgt uns mit Energie und weckt in uns die reine Lebenslust! Sichtbar oder unsichtbar, das Sonnenlicht reguliert den Jahreszeitenwechsel und deinen natürlichen zirkadischen Rhythmus. Im Frühjahr, wenn die Natur zum Leben erweckt und das Licht Endorphine in unserem Körper stimuliert, kann man die Vitalität der Sonne besonders wahrnehmen. Die Außenwelt wird nach dem grauen Winter wieder farbenfroher und unsere innere Welt wird belebt. Ein paar Minuten Sonnenlicht täglich stärken das Immunsystem und vermitteln Glücksgefühle. Wir fühlen uns energiegeladen, aktiv und lebendig.

Doch was geschieht, wenn du nicht genügend Sonnenlicht erhältst?

Ein Mangel an Licht kann zu Depressionen und einem niedrigen Vitamin D Gehalt führen. Vitamin D, das dein Körper selbst produziert wenn er Sonnenlicht ausgesetzt ist, stärkt deine Knochen und Zähne. Eine ausreichende Menge an Sonnenlicht soll zudem zum Schutz vor Autoimmunerkrankungen, chronischen Entzündungen oder Allergien beitragen.

Warum benötigen wir denn dann überhaupt Sonnenschutz?

Die Sonne strahlt ultraviolette (UV) Strahlen aus, von denen UVA und UVB die beiden wichtigsten sind. UVA-Strahlen haben längere Wellenlängen und dringen tiefer in die Haut ein. Sie sind hauptsächlich für vorzeitige Hautalterung verantwortlich und tragen zum Entwickeln von Falten und Altersflecken bei, denn sie schädigen das Kollagen und das Elastin, die für die Festigkeit und Elastizität der Haut verantwortlich sind. Dieser Effekt verstärkt sich im Laufe der Zeit, wenn die Haut kontinuierlich der Sonne ausgesetzt ist, und kann das Erscheinungsbild der Haut erheblich beeinträchtigen. UVB-Strahlen haben kürzere Wellenlängen und verursachen Sonnenbrand. Sie sind auch ein Hauptfaktor für die Entstehung von Hautkrebs. Hautkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten weltweit, und die meisten Fälle werden durch übermäßige Sonnenexposition verursacht. UV-Strahlen können Veränderungen in den DNA-Zellen der Haut verursachen, was zu malignen Melanomen, Basalzellkarzinomen und Plattenepithelkarzinomen führen kann. Der Schutz vor UV-Strahlen durch die Verwendung von Sonnenschutzmitteln kann daher dazu beitragen, das Hautkrebsrisiko zu reduzieren. Dazu solltest Du aufmerksam beobachten, ob sich deine Haut verändert und regelmäßig zum Dermatologen gehen, um ein Deine Haut nach verdächtig aussehenden Veränderungen untersuchen zu lassen.

Warum ist Sonnenschutz für Menschen mit heller Haut besonders wichtig?

Melanin ist ein Pigment, das in der Haut, den Haaren und den Augen vorkommt. Es spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Haut vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlen. Melanin wird von spezialisierten Zellen in der Haut, den sogenannten Melanozyten, produziert. Die schützende Wirkung von Melanin beruht auf seiner Fähigkeit, UV-Strahlen zu absorbieren und zu streuen. Wenn die Haut der Sonne ausgesetzt ist, dringen die UV-Strahlen in die Haut ein. Melanin absorbiert diese Strahlen und wandelt sie in eine weniger schädliche Form um, meist in Form von Wärme. Dadurch wird verhindert, dass die UV-Strahlen tiefere Hautschichten erreichen und Schäden verursachen. Die Menge an Melanin in der Haut variiert je nach Hauttyp und genetischer Veranlagung. Menschen mit dunkler Haut haben in der Regel eine höhere Menge an Melanin und daher einen natürlichen, eingebauten Schutz gegen UV-Strahlen. Die Melaninproduktion kann durch verschiedene Faktoren, einschließlich Sonnenexposition, stimuliert werden. Dies erklärt, warum sich die Haut bei den meisten Menschen bräunt, wenn sie der Sonne ausgesetzt sind. Menschen mit heller Haut haben weniger Melanin, was bedeutet, dass sie weniger natürlichen Schutz vor UV-Strahlen haben. Ihre Haut ist anfälliger für Sonnenschäden wie Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung und ein erhöhtes Risiko für Hautkrebs. Aber auch Menschen mit dunklerer Haut, sollten sich nicht darauf verlassen, durch den höheren Melaningehalt ausreichend geschützt zu sein. Ein vollständiger Schutz vor den negativen Folgen von UV-Strahlung kann auch für sie nur durch die regelmäßige Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit ausreichendem Lichtschutzfaktor gewährleistet werden.

Wie lang ist meine Eigenschutzzeit?

Die Eigenschutzzeit in der Sonne variiert je nach Hauttyp und ist die Zeit, die man ohne zusätzlichen Sonnenschutz in der Sonne verbringen kann, bevor die Haut Schäden erleidet. Diese Eigenschutzzeit wird durch verschiedene Faktoren wie den Hauttyp, die Sonnenintensität und die geografische Lage beeinflusst. Bitte beachtet, dass die hier angegebenen Eigenschutzzeiten nur eine grobe Richtlinie ist, die sich auf das mitteleuropäische Klima beziehen, und individuell stark variieren können. Es gibt fünf allgemeine Hauttypen, die von sehr hell (Typ I) bis dunkel (Typ V) reichen. Hier ist eine Übersicht der Eigenschutzzeit für jeden Hauttyp: Typ I: Sehr helle Haut, auffallend blass, rötliche Haare, helle Augen, Sommersprossen. Die Eigenschutzzeit liegt in der Regel bei 3 bis 10 Minuten. Typ II: Helle Haut, blond bis braune Haare, helle bis grüne Augen. Die Eigenschutzzeit beträgt normalerweise etwa 10 bis 20 Minuten. Typ III: Mischtyp, hell bis hellbraune Haut, dunkelblonde bis braune Haare, verschiedene Augenfarben. Die Eigenschutzzeit liegt normalerweise zwischen 20 und 30 Minuten. Typ IV: Bräunliche Haut, bräunlich-olivfarbene Haut, dunkelbraune bis schwarze Haare, braune Augen. Die Eigenschutzzeit beträgt normalerweise etwa 40 bis 45 Minuten. Typ V: Dunkle Haut, hell- bis dunkelbraun, schwarze Haare, braune Augen. Die Eigenschutzzeit liegt normalerweise zwischen 45 und 60 Minuten.

Was genau ist ein Sonnenbrand?

Ein Sonnenbrand tritt auf, wenn die Haut durch übermäßige Exposition gegenüber ultravioletter (UV) Strahlung, insbesondere UVB-Strahlen, geschädigt wird. Es ist eine akute Reaktion der Haut auf diese schädlichen Strahlen. Ein Sonnenbrand tritt normalerweise innerhalb weniger Stunden nach der Sonnenexposition auf, kann aber auch verzögert auftreten und sich bis zu 24 Stunden nach der Exposition entwickeln. Während der Sonnenexposition dringen die UVB-Strahlen in die oberste Schicht der Haut, die Epidermis, ein. Dort führen sie zu Schäden an den Zellen, insbesondere an den DNA-Molekülen innerhalb der Zellen. Diese DNA-Schäden aktivieren den Entzündungsmechanismus der Haut und lösen eine Reihe von Reaktionen aus. Die typischen Symptome eines Sonnenbrands sind Rötung, Schmerzen, Schwellungen und manchmal auch Blasenbildung auf der Haut. Die Schwere eines Sonnenbrands kann von mild bis schwer variieren, abhängig von der Intensität der Sonnenexposition und der Empfindlichkeit der Haut. In schweren Fällen kann ein Sonnenbrand auch von Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit und allgemeinem Unwohlsein begleitet sein. Bitte beachtet, dass schwere Sonnenbrände medizinische Aufmerksamkeit erfordern können. Ein Sonnenbrand ist nicht nur schmerzhaft und unangenehm, sondern in erster Linie ein Zeichen für eine Hautschädigung, die langfristige Auswirkungen, wie vorzeitige Hautalterung, erhöhtes Risiko für Hautkrebs und andere Hautveränderungen haben kann.

Welche Formen von Sonnencremes gibt es?

Auf dem Markt gibt es verschiedene Arten von Sonnencremes, die sich in ihrer Formulierung und Wirkungsweise unterscheiden:

1. Chemische Sonnencremes enthalten chemische Verbindungen wie Avobenzon, Octinoxat, Oxybenzon und Octisalat. Diese Verbindungen absorbieren UV-Strahlen und wandeln sie in Wärme um, um die Haut zu schützen.

2. Physikalische oder mineralische Sonnencremes enthalten mineralische Filter wie Titandioxid und Zinkoxid. Diese mineralischen Partikel reflektieren und streuen UV-Strahlen von der Hautoberfläche, wodurch sie die Haut schützen.

3. Einige Sonnencremes enthalten sowohl chemische als auch physikalische Filter, um einen umfassenden Schutz gegen UVA- und UVB-Strahlen zu bieten.

4. Getönte Sonnencremes enthalten zusätzliche Farbpigmente, die der Creme eine leichte Tönung verleihen. Diese Produkte bieten nicht nur Sonnenschutz, sondern dienen auch als Make-up-Grundlage oder Ersatz für Foundation. Sie können helfen, den Hautton auszugleichen und leichte Unvollkommenheiten zu kaschieren.

5. Wasserbeständige Sonnencremes sind speziell formuliert, um auch beim Schwimmen oder Schwitzen auf der Haut zu bleiben und den Sonnenschutz aufrechtzuerhalten. Sie erfordern jedoch dennoch eine erneute Anwendung nach dem Schwimmen oder nach intensivem Schwitzen, denn Anbieter dürfen ein Sonnen¬schutz¬mittel schon dann als wasser-fest bezeichnen, wenn es nach zweimal 20 Minuten Baden noch die Hälfte des ursprüng¬lich gemessenen Schutzes bietet.

Welche Vor- und Nachteile haben chemischen und mineralischen Sonnencremes?

Sonnencremes mit chemischen Sonnenfiltern haben oft eine leichtere Textur, die sich leicht auf der Haut verteilen lässt und sind heute in der Regel fast unsichtbar. Chemische Filter haben eine hohe Absorptionsfähigkeit für UV-Strahlen und können sie effektiv in andere Energieformen umwandeln. Dadurch bieten sie in der Regel einen breiten Schutz gegen UVA- und UVB-Strahlen. Mache Menschen reagieren jedoch empfindlich auf bestimmte chemische Filter und können Hautreizungen oder allergische Reaktionen entwickeln. Chemische Sonnencremes erfordern dazu eine gewisse Einwirkzeit, um ihre volle Wirkung zu entfalten, und sollten etwa 20 bis 30 Minuten vor der Sonnenexposition aufgetragen werden. Einige chemische Filter können auch durch Sonneneinstrahlung abgebaut werden und ihre Wirksamkeit im Laufe der Zeit verringern. Dazu können einige chemische Filter in Verbindung mit Schweiß für Flecken vor allem auf weißen Kleidungsstücken sorgen, die hartnäckig und schwer zu entfernen sind. In anderen Ländern sind die Zulassungsbedingungen für chemische Sonnenfilter teilweise anders als in Europa. Auf Hawaii sind die Filter Octinoxat und Oxybenzon berboten, weil davon ausgegangen wird, dass sie eine schädliche hormonähnliche Wirkung auf die Wasserfauna haben, wenn sie sich lösen.

Mineralische Sonnencremes bieten einen breiten Schutz gegen UVA- und UVB-Strahlen und bilden eine physikalische Barriere auf der Hautoberfläche, die UV-Strahlen reflektiert und streut. Mineralische Sonnencremes sind oft gut verträglich und enthalten in der Regel keine potenziell irritierenden Inhaltsstoffe. Allerdings haben mineralische Sonnencremes auch einige Nachteile. Sie haben eine dickere Textur und können auf der Haut einen leichten Weißeffekt hinterlassen, was manche Menschen als störend empfinden. Die Verteilung mineralischer Sonnencremes auf der Haut kann schwieriger sein. Einige Hersteller versuchen, diese Probleme zu umgehen, indem sie die mineralischen Teilchen als Nanopartikel verwenden, deren Verwendung allerdings kritisiert wird, weil ihre Auswirkungen auf die Umwelt noch nicht gut erforscht sind. Es wird jedoch derzeit nicht angenommen, dass sie durch gesunde Haut aufgenommen werden.

 

Welche potenziell gesundheitsschädlichen Substanzen sollte ich vermeiden?

Zuallererst kannst Du beim Kauf deiner nächsten Sonnencreme darauf achten, dass sie keine der Inhaltsstoffe enthält, die du auch in keiner deiner anderen Pflegeprodukte haben möchtest. Dazu gehören natürlich Parabene, die als Konservierungsstoffe verwendet werden und hinsichtlich ihrer potenziellen hormonellen Störwirkungen für uns ein No-Go sind. Auch auf Silikone solltest du deiner Gesundheit und der Umwelt zuliebe lieber verzichten. Wenn Du eine empfindliche Haut hast, meide lieber auch Duftstoffe, die potenzielle Allergene sein und Hautirritationen verursachen können, und eine hohe Konzentration an Alkoholen, die deine Haut austrocknen können. Und Mikroplastik hat auf der Haut und in Pflegeprodukten natürlich überhaupt nichts zu suchen. Einige chemische Sonnenfilter, wie beispielsweise Avobenzon, Oxybenzon und Octinoxat, haben Bedenken hinsichtlich ihrer möglichen hormonellen Auswirkungen auf den menschlichen Körper aufgeworfen. Es wird vermutet, dass sie in den Hormonhaushalt eingreifen oder hormonelle Prozesse im Körper beeinflussen könnten. Das gleiche gilt auch Homosalat, ein häufig in Sonnencremes verwendeter chemischer UV-Filter. Es wurde bekannt, dass es in gewissen Maßen wie das weibliche Hormon Östrogen wirken kann. Auch Octocrylen wurde wegen seiner potenziell hormonähnlichen Wirkung kritisiert. Dazu kommt das der Stoff nicht sehr stabil ist und sich mit der Zeit der Stoff Benzophenon abspalten kann, der als potenziell krebserregend gilt.

Der Blick in die Liste der Wirkstoffe ist also beim Kauf einer Sonnencreme ein absolutes Muss, auch wenn die Tests von Stiftung Warentest ergaben, dass in keiner der zuletzt getesteten Produkte verbotene Stoffe nachgewiesen werden konnten.

 

Was bewirkt der Lichtschutzfaktor?

Der Lichtschutzfaktor (LSF) einer Sonnencreme gibt an, wie lange man maximal pro Tag in der Sonne bleiben kann, ohne dass die Haut Schaden nimmt. Dieser Wert wird errechnet, indem man die Eigenschutzzeit der Haut mit dem Lichtschutzfaktor multipliziert. Zum Beispiel bedeutet ein LSF 30, dass man sich mit der entsprechenden Sonnencreme 30-mal länger geschützt in der Sonne aufhalten kann. Wenn die Eigenschutzzeit der Haut fünf Minuten beträgt, könnte man mit dieser Sonnencreme maximal 2,5 Stunden Sonne tanken. Gemäß den Vorgaben für Sonnencremes wird ein Produkt nur als Sonnenschutzmittel anerkannt, wenn es einen Sonnenschutzfaktor von mindestens 6 aufweist und der UVA-Schutzfaktor mindestens ein Drittel des angegebenen SPF beträgt. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass ein Sonnenschutzmittel mit einem SPF von 30 lediglich einen UVA-Schutz von mindestens 10 bieten muss. Auch deshalb wird empfohlen die errechnete Höchstdauer nicht auszureizen.

 

Welchen Lichtschutzfaktor sollte ich benutzen?

Welchen Lichtschutzfaktor du wählen solltest, hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des UV-Index, der Eigenschutzzeit der Haut und des Bräunungsgrads. Auch die Jahreszeit und der Ort spielen eine Rolle. Insbesondere im Frühling, wenn die Haut noch nicht an die Sonne gewöhnt ist, ist sie anfälliger für Sonnenbrand. In solchen Fällen ist ein höherer Lichtschutzfaktor erforderlich. Wenn die Haut jedoch im Sommer bereits der vermehrten Sonnenstrahlung ausgesetzt war und vorgebräunt ist, reicht ein niedrigerer LSF aus. Es ist wichtig, den Sonnenschutz an individuelle Bedürfnisse der Haut und die Umstände anzupassen. Nur du kannst entscheiden, welcher Lichtschutzfaktor für dich gerade der richtige ist. Für einige Gruppen gilt: Es sollte bei längeren Aufenthalten in der Sonne immer ein hoher Lichtschutzfaktor sein, unabhängig von den oben genannten Faktoren. Das betrifft z.B. Menschen mit sehr sonnenempfindlicher Haut, Babys und Kleinkinder und Menschen die sich bestimmten medikamentöse Therapien unterziehen (Krebspatienten) und bei bestimmten Hautzuständen, wie Akne und Rosacea.

 

Was sollte ich bei Sonnencremes für Kinder beachten?

Besonders beim Aufenthalt in der Sonne mit Babys und Kleinkindern solltest du auf ausreichend natürlichen Schatten, textilen Sonnenschutz und die richtige Sonnencreme achten. Die Kinderhaut muss sich erst entwickeln, sie ist noch dünner und viel empfindlicher als die eines Erwachsenen. Insbesondere die Säuglingshaut reagiert sensibel auf die UV-Strahlen, da sie weniger Melanin bildet, woraus gleichzeitig eine geringere Eigenschutzzeit resultiert. Richtig bedeutet hier, sie sollte über einen hohen Lichtschutzfaktor verfügen und keine potenziell reizenden Inhaltsstoffe beinhalten. Sonnencremes für Babys und Kinder wirken deshalb in der Regel mit einem mineralischen Sonnenfilter und enthalten keine Duftstoffe. Sie eignen sich auch gut für Erwachsene mit empfindlicher Haut.

 

Wie viel Sonnencreme sollte ich auftragen?

Hier kann es nur eine Richtlinie geben und die heißt „großzügig“, denn bei Sonnencremes gilt das Motto „viel hilft viel“. Für eine ausreichende Anwendung von Sonnencreme wird von der Deutschen Krebsgesellschaft empfohlen, etwa 2 Milligramm pro Quadratzentimeter Haut aufzutragen. Um dies praktisch umzusetzen, gilt die grobe Richtlinie von etwa einer Teelöffelmenge für das Gesicht und den Hals. Für den Körper, einschließlich der Arme und Beine, wird etwa eine Handvoll Sonnencreme benötigt. Wichtig ist natürlich, dass alle exponierten Körperteile gut bedeckt sind. Bei einem Sonnenbad pro Tag reicht zum Beispiel eine 200-Milliliter-Flasche für fünf Tage – höchstens: Da beim Baden, Abtrocknen und Schwitzen der Schutz verloren geht, sollte stets nachgecremt werden. Aber auch ohne Ausflüge ins kühle Nass wird empfohlen nach spätestens zwei Stunden erneut Creme aufzutragen.

Für 14 Tage Strandurlaub heißt das: mindestens drei Flaschen ins Gepäck.

 

Wie schütze ich Lippen, Kopfhaut und Haare?

Die dünne und zarte Haut der Lippen kann keine natürliche Schutzbarriere durch Verdickung der Hornschicht entwickeln. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Lippen beim Auftragen von Sonnenschutzmitteln nicht zu vergessen oder einen Lippenbalsam mit Lichtschutzfaktor zu verwenden. Ein Lichtschutzfaktor von 50 ist für die Haut der Lippen sinnvoll und der Schutz sollte regelmäßig erneuert werden sollte, da er durch Schweiß oder Speichel verloren gehen kann.

Unsere Kopfhaut ist im Laufe des Lebens einer ganz schönen Menge an Sonnenstrahlung ausgesetzt, besonders wenn die Haare etwas lichter werden oder man von Geburt an dünnes und lichtes Haar hat. In den letzten Jahren kamen immer mehr Fluids für die Kopfhaut auf den Markt gekommen, deren Textur sehr leicht ist. Damit sie die Haare nicht verkleben, bestehen sie meist aus chemischen Sonnenfiltern und haben dementsprechende Vor- und Nachteile. Auch unsere Haare leiden unter langen Aufenthalten, denn die Strahlung macht sie spröde und trocken. Am besten schützt man sie, genau wie die Kopfhaut, natürlich unter einer Kopfbedeckung. Nach einem langen Tag am Strand mögen es unsere Haare sehr, wenn man ein paar Tropfen eines pflegenden Öles in die Spitzen einarbeitet. Verwende dafür unser HAir Repair Elixir.

 

Wie kann ich meine Haut nach dem Sonnenbad pflegen?

Kommt man im Sommer abends nach Hause, sollte man sie zunächst gründlich aber trotzdem sanft vom ganzen Schweiß und den Resten der Sonnencreme reinigen. Da sie es nach einem heißen Tag in der Sonne gerne kühl mag, ist eine kältere Dusche sehr zu empfehlen. Fürs Gesicht natürlich das Double Cleansing. Danach empfehlen sich Produkte, die kühlende und heilende Eigenschaften haben. Hyaluron ist eine gute Wahl, um das Feuchtigkeitsdepot wieder auzufüllen. In meinem Urlaubsgepäck befindet sich immer das Skin Repair Hyaluron Tag + Nacht Serum und die Feuchtigkeitsmaske.

Häufige Irrtümer zum Thema Sonnenschutz:

Sonnecreme nur an sonnigen Tagen?

Bitte bedenkt, dass Sonnenschutz nicht nur an sonnigen Tagen wichtig ist. UV-Strahlen können auch an bewölkten oder trüben Tagen durchdringen und die Haut schädigen. Selbst im Schatten kann die Reflexion von UV-Strahlen von Oberflächen wie Wasser, Sand oder Schnee zu einer erheblichen Exposition führen.

Nachcremen erhöht die Dauer des Schutzes?

Leider nein, die Dauer des Schutzes durch Sonnencremes kann durch erneutes Eincremen nicht erhöht werden. Das wiederholte Eincremen wird empfohlen, um den Schutz durch die Creme aufrechtzuerhalten. Besonders nach dem Baden oder dem Sport.

Gebräunte Haut ist gesund?

Ein gebräunter Teint gilt allgemein als gesund und attraktiv. Tatsächlich aber ist die Bräunung nur eine Abwehrreaktion der Haut, um die schädigenden UV-Strahlen abzuhalten. Jede Bräune zeigt also letzten Endes nur an, dass die Haut verletzt wurde. Das gilt natürlich nicht für Menschen, die von Natur aus braun sind.

Sonnencreme führt zu Vitamin D-Mangel?

Sonnenstrahlen sind zwar für unseren Körper wichtig, um Vitamin D zu produzieren, jedoch reichen je nach Hauttyp bereits fünf bis 25 Minuten täglich aus. Sonnencreme blockt UV-Strahlen zudem nicht komplett ab, man muss sich laut Studienlage also absolut keine Gedanken machen, dass man durch häufiges Eincremen zu wenig Vitamin D tankt.

Fazit und letzte Tipps:

Ihr seht, es gibt einiges zu beachten beim Kauf der Sonnencreme. Bitte habt Verständnis dafür, dass wir hier keine Produkte empfehlen können, sondern euch nur mit allen Hintergrundinformationen versorgen. Die individuellen Bedürfnisse der Haut und die persönlichen Vorlieben sind einfach zu unterschiedlich, um generelle Empfehlungen auszusprechen. Und ganz ehrlich gesagt, auch ich bin noch auf der Suche nach der perfekten Creme. Irgendwo muss man immer Abstriche machen oder Kompromisse eingehen. Ich suche aber gerne weiter für Euch und werde regelmäßig neue Ergebnisse mit Euch teilen.

Als letzte Tipps:

Vergesst nicht die Ohren und die Handrücken, insbesondere nach dem Händewaschen, einzucremen. Und auch unter der Kleidung, z.B. auf den Schultern, sollte manchmal eingecremt werden. Es ist so ärgerlich, wenn man abends nach einem Tag in der Sonne nach Hause kommt und diese Stellen sind verbrannt, obwohl man sich solche Mühe gegeben hat, dies zu vermeiden.

Ich hoffe, wir konnten euch mit den Informationen weiterhelfen, und ich freue mich auf einen super schönen und sonnigen Sommer mit euch allen. Hoffentlich mit der richtigen Sonnencreme :)